Stromspar PC

So, Strom ist in Deutschland ab jetzt ein Luxusgut. Da lohnt es sich, über Sparmaßnahmen nachzudenken. Die ganz schnelle Nummer: Ein FHD-Monitor der C-Klasse wie den Lenovo L27 + TV-Stick + ggf. Shadow, wenn man PC-Programme bzw. -Spiele benutzen will. Das wären dann 14-18 Watt für den Monitor + 2-3 Watt für den TV-Stick. Vorteil des L27: Er besitzt USB-Ports, versorgt also den TV-Stick mit Strom. Update: Dieser 24 Zöller schafft sogar 9 (!) Watt und ist ähnlich ausgestattet: Eizo FlexScan. Nice!

Meinen FireTV-Stick betreibe ich inzwischen mit einer – per Solarpanel aufgeladenen – 10.000er Powerbank. Laufzeit: Locker eine Woche bei ca. 6-8 Std. pro Tag. Eher 10 Tage. Nun ist der Shadow-Dienst teuer geworden und Android TV kein vollwertiges Android. Doch auch hier kann sogar der cheapo FireTV Stick lite (bisweilen <19€ im Sale) punkten: Einfach die Mirroring-Funktion nutzen. Das funktioniert wunderbar, auch wenn kaum ein Handy das 16:9 Format bietet. Doch selbst mit kleinen schwarzen Balken ist das besser als einen wassergekühlten 1000 Watt PC zu starten, um zwei Emails zu beantworten. Hier wäre ein Handy mit fettem Akku vorteilhaft, aber vllt habt ihr ja sogar noch ein älteres Handy mit austauschbarem Akku, auch neue Gigaset Schmartfone wir das GS5 haben so etwas. Den Akku dann einfach entfernen und das Fon an das Ladegerät anschließen… BÄM! Mini PC! Ich habe das gerade mit meinem sechs Jahre alten 16:9 iRulu Klopper (Android 5.1!) ausprobiert – läuft:

Selbstredend sind eine BT-Maus und ein Keyboard wie das Logitech K380 empfehlenswert. Dann noch die Helligkeit des Handy-Displays komplett herunterregeln (das Bild auf dem Monitor wird davon NICHT tangiert). Und schon kann man das Handy wie einen PC nutzen – inklusive Google Dokumente, Mindmapping, Android-Games, Streaming (auch Spiele) und Grafikprogrammen: Das Display ist ja aktiv, also kann man es als Touch-Eingabegerät nutzen. Und: Man hat auch gleich eine WebCam und ein Mikro. Wie geil ist das denn bitte.


Update 2022: So, Kollegen, es ist soweit: Strom wird ECHT unbezahlbar. Die Smartphone-Lösung ist für den knallharten Büroalltag vllt. nicht optimal, also muss es ein Windows Mini-PC oder PC-on-a-Stick richten. Wer bei Amazon herumklickt und wenig Ahnung hat, wird erschlagen von CPUs und China-Böllern in allen Formen und Farben. Ich habe mal ein wenig verglichen und bin auf 10W-CPUs scharf, idealerweise 6W-Dinger. Trotzdem will ich ja flott surfen, Filme gucken und Stadia/Geforce Now nutzen – also lohnt es sich schon, mal bei Intel vorbeizugucken und die Vergleichs-Funktion zu nutzen. Denn nur, weil eine Celeron-CPU eine höhere Zahl im Modellnamen hat, muss sie nicht die modernere Variante sein. Schade eigentlich, würde einiges an Arbeit ersparen.

Eine Übersicht über einige stromsparende Intel CPUs

Ich mache es kurz: J4125 und N4120 sind die Q4’2019 Modelle. Immerhin. Und die sollten es mindestens sein, wenn man auch moderne Webseiten ohne Stress aufrufen möchte (TOP wäre in dieser Liga ein 10nm Celeron N5100, die kosten aber noch etwas mehr). J4125 hat im Burst Modus 0,10 GHz mehr als der N4120, doch der Grundtakt ist fast DOPPELT so hoch. Dafür verbraucht der N4120 allerdings 4 Watt weniger. Beide bieten: 8 GB maximal, DDR4 2400, Dual Channel. UHD600, beim J4125 etwas höher getaktet (250-750 MHz), DirectX 12. Über DisplayPort dürfen es 4096×2169 bei 60Hz sein. Direkter Vergleich.

Schnell mal bei Amazon geguckt…

BMAX Mini B2 plus (8/128GB, 230€ – 45€ Rabatt) sieht gut aus, zumal man eine SSD sehr easy einbauen kann. Ist aber N4120 (zumindest momentan). In vielen Videos ist es auch ein J4115 (zwei Jahre älter als der J4125, ist aber durchaus vergleichbar).

NoName Mini PC-Stick für schlappe 170€ minus 5% Rabatt, J4125, 6/128GB. Sehr nice! Und wie man im Video sieht, hat der Herr ja auch einen Weg gefunden FydeOS zu installieren, eigentlich eine chinesische Variante des ChromeOS für den Raspberry Pi. Er zeigt nicerweise auch das Netzteil: 12V/2A, also 24 Watt. Im Betrieb dürfte das Gerät 8-16 Watt verbrauchen.

Da stellt sich direkt die Frage, ob ChromeOS nicht ohnehin besser wäre; damit kann man ja alles machen, was so eine kleine Kiste überhaupt hergibt. Blender auf nem Celeron? Wohl kaum. Also warum nicht gleich ChromeOS installieren, zumal seit Mitte Feb. ChromeOS Flex an den Start ging, das OS kann also ohne Tricksereien und chinesischer Beteiligung (FydeOS) und mit voller Unterstützung auf PCs und Macs installiert werden. Hier noch ein News Artikel von Heise. Nun muss man aber erstmal abwarten, ob das mit den beiden o.g. Geräten funktioniert. In dieser Liste von Google taucht auch der N4120 auf (Minisforum S41), aber das ist ja nicht alles worauf es ankommt.

Oder man benutzt BlissOS, um Android zu installieren (Win10 bleibt erhalten). Dieser Kollege hat das mit der ebenfalls sehr interessanten LarkBox Pro (J4125, 6/128GB, 180€) ausprobiert:

Wer etwas mehr Geld investieren kann: Auch bei Celeron 5000er und 6000er Mini PCs fallen die Preise und dank 10nm Prozess sind diese Dinge tatsächlich vergleichsweise schnell (um die 3 GHz) und stromsparend (6-10 Watt). Wenn die Dinger bei unter 250€ angekommen sind, unbedingt einen Blick wert. Zwei Beispiele:

Aero 2 Pro Mini PC (259€ – 20€ Rabatt)

MSI Cubi N (280€) mit N6000 CPU

Ist Solar eine Option?

Nun habe ich ja ein ChromeOS-Tablet mit Stifteingabe (Acer Tab 10) für 190€ geschossen und das ist ja mal ’n richtig nices Teil, wie ich bereits HIER ausführte. Dank magnetischer USB-C-Adapter schone ich den einzigen Port des Tablets und kann munter umstöpseln, um entweder aufzuladen oder um den UltraWide-Monitor zu bespielen. Verbrauch: ca. 40 Watt pro Tag (!) – plus Monitor (19 Watt pro Stunde).

40 Watt? Da fällt mir erstmal die Dame vom Titelbild ein 🙂 Und was sehe ich da im Hintergrund? Windräder! Na sowas. Was Tank Girl recht ist, kann mir nur lieb sein, also schauen wir mal, wie wir den ChromeOS-Apparillo mit erneuerbarer Energie betanken.

Solar-Panels für unterwegs gibt es zahllose; doch nur zwei Firmen scheinen der Rede wert zu sein: Anker und BigBlue. Beide geben Werte um die 25 Watt an. Unter dem Strich kommen aber weniger Watt aus den beiden USB-A-Ports, denn laut Spezifikation (siehe auch Bild unten) liefert selbst USB-A 3.0 (also die blauen Dinger) von Haus aus 5 Volt und 0,9 Ampere. Macht kümmerliche 4,5 Watt (siehe altes Posting). Alles darüber nennt sich entweder USB Battery Charging (BC) oder USB Power Delivery (PD) – da geht also schon deutlich mehr, man braucht aber entsprechende Hardware und Kabel. Aber immerhin: Meine 10.000 Milliampere (also 5V/10A) Powerbank verdaut laut Aufdruck ohnehin nur eine Aufladung mit 5V/2A über Micro-USB (Bild 2), also… Apropos Aufdruck: Wie erkennt man gefälscht CE-Kennzeichen. Ich zitiere den IMHO wichtigsten Satz: „Neben dem Kennzeichen müssen Firmenname und Adresse des Herstellers aufgeführt sein. Wenn das nicht der Fall ist, kann man das Ganze gleich an den Händler zurückschicken„, so Kathrin Körber, Rechtexpertin der niedersächsischen Verbraucherzentrale. So, hier nun ein paar weitere Zahlen:

Zum Spaß habe mir jetzt einfach das 28W-BigBlue-Modell geholt, dass es selten für 60€, soeben für 70€ und meistens für 90€ bei Amazon gibt. Erster Test: Nice! Das Ding hat ein Amperemeter und das springt sofort auf 1,6 – 2,1A, wenn es in der Sonne liegt (idealerweise im 45° Winkel)! Die Anzeige funktioniert übrigens nur mit angeschlossenem Verbraucher. Wenn das Teil 2.0 anzeigt, sind wir bei 10 Watt (2A x 5V) und das wäre mehr, als mein Fire HD10 Netzteil (9W) liefert. Ist doch gar nicht schlecht!

Der Plan:

  1. ChromeOS-Tablet (8860 mAh) auf 30-40% runterbringen (das schont den Akku und sollte trotzdem für ca. vier Stunden Nutzung gut sein)
  2. Dann die Powerbank zum Aufladen benutzen, idealerweise bis 80% (auch das ist besser für den Akku). Laut Anleitung könnte auch das Tablet direkt an das Solar-Panel angeschlossen werden („SmartIC Technology“), aber – keine Ahnung warum – ich traue dem umsatzgetriebenen Chinesen nicht, der das geschrieben hat.
  3. Powerbank ans Solarmodul stecken und mit Sonne befüllen.

Überlegungen und erste Tests:

  • Verbrauch Tablet: Von 80% auf 40% = 4 Stunden (Surfen, YouTube) = 40% von 8860 mAh = 3544 mAh = 3,54 Ampere x 5 Volt = 17,7 Watt bzw. 4,4 Watt pro Stunde (nice!)
  • Test Powerbank: Tablet von 51% auf 85% aufladen = 2 Stunden = 34% von 44,3 Watt (8,86 x 5 = Gesamtkapazität Tablet) = ca. 15 Watt oder 7,5W/Std.
  • Solar-Panel = 1-2 Ampere x 5 Volt = 5-10 Watt (1x USB-A 3.0).
  • 3 Stunden Sonnenschein = 4 Stunden Tablet? Das wäre ja irre!

Vergleich Mignon Batterie = Varta Longlife = 2800 mAh x 1,5 Volt = 4,2 Watt

under construction)

Weitere Infos gibt es bei Elektronik-Kompendium.de

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